Regie: Alex Hösli
Die Geschichte beginnt, wie viele Geschichten beginnen.
Ein junger Mann verliebt sich, heute vor über 20 Jahren, in eine hübsche junge Frau. Nennen wir die Beiden Hugo und Linda Meier. Er ist selbständiger Taxifahrer, hat eine anziehende Wirkung auf Frauen und nutzt diese Fähigkeit in jungen Jahren auch entsprechend. Aber auch heute noch kann Hugo mit seiner charmanten Art seine geliebte Linda täglich verwöhnen. Die beiden haben eine Tochter, Stefanie. Stefanie ist eine junge Frau, welche die Entdeckungsreise des Lebens startet. Die Familie Meier wohnt in Malters in einem Einfamilienhaus, welches sie sich mit harter Arbeit aufgebaut haben. Eine rundum normale Familie, ohne besondere Auffälligkeiten.
Ausser: Hugo hat mit seiner Taxifahrerei eine Arbeit, die ihn wirklich herausfordert. Er arbeitet Tagschicht, Nachtschicht, Frühschicht, Spätschicht… Linda und Stefanie müssen deshalb oft auf ihn verzichten.
Im selben Haus wohnt in der Dachwohnung als Untermieter Oskar Stöckli. Oskar ist ein Freund von Hugo, ein Verbündeter, ein Weggefährte. Oskar ist ein Mann, dem Geld nicht so viel bedeutet und der eher den einfachen Dingen des Lebens nachhängt. Wobei ’nachhängt› in diesem Fall grossgeschrieben wird. Linda wäre nicht traurig, wenn dieser Nichtsnutz ausziehen würde.
Oskar hat seinen alten Vater in Malters im Altersheim. Alle nennen ihn Dädy. Oskar holt ihn oft raus aus dem Altersheim für Ausflüge oder, wie gerade jetzt, für Ferien. Das weiss aber Dädy nicht mehr. Er ist ein bisschen Dement, oder ein bisschen senil, oder ein bisschen von beidem, oder er tut einfach nur so.
Diese Geschichte wäre noch keine Geschichte, wäre da nicht noch die andere Familie in Gisikon. Dort lebt Brigitte, ebenfalls in einem kleinen Häuschen, zusammen mit ihrem Sohn Thomas. Auch Thomas ist auf der Entdeckungsreise des Lebens. Zufälligerweise heisst diese Familie ebenfalls Meier.
Ach ja… auch Brigitte hat natürlich einen Ehemann und Thomas einen Vater. Auch Sie führen ein glückliches Familienleben. Zufälligerweise ist auch ihr Ehemann Taxifahrer und auch Brigitte und Thomas müssen oft auf ihn verzichten… wegen den schwierigen Arbeitszeiten. Diese Geschichte wäre ja kein Theaterstück wert, wenn die beiden Taxifahrer nicht eine und dieselbe Person wären. Hugo ist Bigamist. Zweimal verheiratet, 2 Kinder, 2 Häuser, 1 Taxi. Damit wäre ja genug Stoff für ein Chaos vorhanden.
Unsere Geschichte beginnt jedoch erst damit, dass sich die beiden Kinder, Stefanie und Thomas, durch grossen Zufall beim Chatten im Internet treffen und sich unbedingt auch im richtigen Leben kennenlernen wollen. Nun beginnt das echte Chaos.
Hugo, der Bigamist, versucht nun mit einer Lügengeschichte nach der Anderen, zusammen mit seinem Freund Oskar, das Zusammentreffen seiner beiden Kinder zu verhindern. Er befürchtet eine mögliche Liebesbeziehung der Halbgeschwister. Zusätzlich wird ihm jetzt ultimativ bewusst, dass er mit seinem Doppelleben auffliegen könnte. Das Chaos ist perfekt. Irgendwann beginnt man sich zu fragen: Mein Gott, wie soll das bloss ausgehen? Das raffinierte Ende bleibt bis zur letzten Bühnenminute verborgen.